MySpotlight Kanada - Essen & Kultur
Kanadische Seelenwärmer für die kalte Jahreszeit
Auch wenn die Kanadier grundsätzlich als abgehärtet gelten – wenn die ersten Schneeflocken auf die Terrasse fallen, packen auch wir die Gartenmöbel ein und verstauen den Grill.
- von Mary Harris -
Bei einem Meter Schnee und Temperaturen unter Null macht Grillen draußen keinen Spaß. Das Kochen im Freien muss bis zum nächsten Sommer warten während man den Kuschel-Pulli hervorholt und all die Lieblingsrezepte herauskramt für das „Essen, das glücklich macht“.
Kanada bezeichnet seine Gesellschaft oft als einen Schmelztiegel der Kulturen und was unser Lieblingsmenüs angeht, ist das buchstäblich wahr. Zwar haben wir einige Rezepte auch von unseren Auslandsreisen mitgebracht, die meisten kanadischen Speisen für die kalte Jahreszeit aber sind Ableger von Gerichten, die Einwanderer in unser multikulturelles Land eingeführt haben. Schon die Briten und Franzosen haben ihre eingebürgerten Nahrungsmittel und ihre Art zu kochen früh nach Kanada importiert und an ihr neues Zuhause angepasst.
Französisch-kanadische Köche sind zum Beispiel für ihre dicke, herzhafteErbsensuppe bekannt, die aus gelben Erbsen, Zwiebeln, Möhren und Schinkengekocht wird. Das schmeckt mit knusprigem Brot an einem kalten Wintertag einfach fabelhaft! Ein traditionelles Weihnachtsgericht ist auch die wunderbare Fleischpastete, bekannt als „Tourtiere“. Sie besteht aus einem Gemisch aus Schweinehack, Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln und Gewürzen wie Nelken, Zimt, Salz und Pfeffer, das im Teigmantel gebacken wird.
Auch „Poutine“ aus Französisch-Kanada ist auf vielen Speisekarten zu finden.
Dieses Gericht aus Pommes mit Käsebruch und brauner Bratensoße ist zwar keine gesunde Mahlzeit, aber durchaus lecker und äußerst beliebt. Probieren Sie es mal, wenn Sie nach Kanada kommen!
Wenn es um wärmende Gerichte geht, lieben Kanadier ihre Aufläufe und ein Winter ohne Eintopf ist einfach gar kein Winter! Kanadischer Eintopf ähnelt meist der irischen Variante: Fleisch, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und Gewürze werden dabei langsam in einem Fond gekocht, der zu einer sämigen Soße wird. Die Iren verwenden gerne Lamm, aber in Kanada bevorzugen wir meist Rindfleisch. Durch die lange Garzeit wird jedes Stückchen Fleisch ganz zart und die Aromen vermischen sich.
Auch Aufläufe sind lecker und schnell zubereitet. Sie werden nach der Vorbereitung einfach im Ofen überbacken. Das geht zum Beispiel mit Makkaroni, geriebenem Käse und einer weißen Soße – eine Mischung, die mit noch mehr Käse obendrauf gebacken wird, bis dieser schön knusprig ist. Nach der Schule oder einem langen Arbeitstag gibt es nichts Besseres. Ein beliebter Auflauf ist der Shepherd's Pie. Dafür wird Hackfleisch angebraten und mit Gemüse, meist Zwiebeln, Erbsen, Karotten und Mais, vermischt.
Darüber gibt man eine Bratensoße und eine dicke Schicht Kartoffelpüree und backt alles im Ofen. Einen besseren Trostspender als einen Shepherd’s Pie kann man sich wohl kaum vorstellen – außer vielleicht ein leckeres Dessert! Denn auch wenn es noch so gemütlich ist – einfach nur mit dem Hauptgang sollte kein Essen enden! Lassen Sie etwas Platz für einen süßen Genuss, zum Beispiel einen Apfelkuchen, einen altmodischer Brotpudding oder einen einfachen Bratapfel – das ist an kalten Tagen gut für die Seele.
Was der Winter in Kanada auch bringt – minus 40º C, drei Meter Schnee, Eisstürme und gefrierenden Regen – wir Kanadier wissen immer, dass bald etwas Warmes lecker duftend in der Küche vor sich hinbrutzelt. Die Kälte bleibt draußen und das Wetter ist über einer dampfenden, wohltuenden Mahlzeit schnell vergessen.
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